Hexenjagd 

 

Die Hexenjagd schildert eine wahre Begebenheit, die sich 1692 in Salem im US-Bundesstaat Massachusetts ereignete.

 

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wanderten englische Puritaner in die USA ein, deren strenge Glaubensgrundsätze das Überleben prägten. Eine Kombination aus staatlicher und religiöser Macht sollte die Gemeinschaft stärken und Uneinigkeiten verhindern.

 

Doch als junge Mädchen nachts heimlich und teilweise nackt beim verbotenen Tanzen beobachtet werden und diese anschließend merkwürdige Verhaltensweisen zeigen, scheint die permanente Angst vor einer Bedrohung in Gestalt des Teufels in Salem Einzug zu halten. Aus Angst vor extremen Strafen und um ihre eigene Haut zu retten, beschuldigen die Mädchen aus Rache unliebsame Personen, die für ihre Besessenheit bzw. Hexerei verantwortlich sein sollen. So entsteht eine Massenhysterie, die aus Sicht der Obrigkeit nur durch Verhaftung oder Todesstrafe zu bekämpfen ist. In der Folge werden hunderte Menschen verhaftet, einige werden gehängt oder zu Tode gefoltert. Viele legen ein falsches Geständnis ab, um ihr Leben zu retten.

 

Im Jahr 1711 entschied ein Gericht, dass den Familien der Opfer eine materielle Entschädigung gezahlt werden soll.

 

Insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Geschehnisse in Deutschland, Europa und der Welt zeigt das Stück seine Zeitlosigkeit, denn plötzlich kann Salem überall sein. Gesellschaftliche Erscheinungen wie Neid, Missgunst, Gruppenzwang, Angst, Massenwahn und Denunziation können immer wieder auftreten – auch verstärkt von sozialen Netzwerken. Andererseits sind gefährliche Verschmelzungen von Kirche und Staat sowie der Missbrauch politischer Macht in Zeiten von willkürlichem Terrorismus und dessen Auswirkungen auf unser tägliches Leben ständig präsent.

 

 

Fotos: Cristina Caballero und Stephan Menne